Mittwoch, 30. Januar 2013

# aufschrei - mit geschlossenen Ohren, aber offener Bluse

Diese ganze Sexismus-Debatte macht mich wütend. Diese einfach nicht zu beachten ist derzeit schwer. Man siehe nur diese > Liste der SZ und wie einseitig diese Artikel ausgewählt sind. Von Objektivität, geschweige denn Neutralität keine Spur. Nicht ein einziger Artikel zur Gegenposition, obwohl mir Blogs wie > diese weitaus rationaler und weitsichtiger erscheinen.

Kritik wie > diese ist hingegen über Jahrzehnte einer der Gründe gewesen, weshalb ich eine solch krampfhaft-verbissene, paranoide Distanz zu Frauen zu einem Teil meiner Persönlichkeit zementierte, wodurch es mir schwer fällt, persönliche Nähe zu Frauen aufzubauen. Lieber bin ich auf der sicheren Seite als mich in diese würdelose, unehrenhafte Täterrolle des hirnlosen, sabbernden, unbeherrschten Mannes ordnen zu lassen, womöglich nur wegen irgendeiner spontanen, unbedachten Geste. Lieber bin ich asexuell wie ein Eisblock, denn meine Würde ist mir mehr wert. Über dieses Gelingen, meine angebliche Ausnahmerolle für mich zur Normalität werden zu lassen, bin ich gewisser Weise sogar froh.

Was manche Frauen verlangen, ist blinder, massengetriebener, widersprüchlicher, heuchlerischer, unlogischer und unverschämter Unsinn, der einseitiges Verständnis nur der Männer gegenüber Frauen verlangt. Sie versuchen die Geschlechter gleicher zu stellen, als sie es eigentlich sind. Sie erwarten sexuelles Begehren und Respekt auf Augenhöhe zugleich, trotz Fokus ihrer Freizügigkeit auf andere Regionen. Denn jetzt beanspruchen Frauen das Recht für sich, tragen zu dürfen, was sie wollen, gleich wie freizügig, ohne dafür einen falschen Blick in der Öffentlichkeit ernten zu müssen. Okay, die sexy Männer dürfen gucken, langweilige Männer aber nicht!

Wie soll ein Mann ein Mann sein, seiner Rolle in der Natur gerecht werden, überhaupt Distanz zum anderen Geschlecht überwinden können? Männer können nach wie vor keine Gedanken lesen! Männer sehen nicht, welche Männer von den feinen Damen auserkoren sind, auf deren Sexappeal eingehen zu dürfen. Das ist und bleibt von Natur aus ein Trial and Error-System auf Risiko. Entweder man wagt es, eine Linie der Distanz zu überwinden und mit männertypischem Ungelenk sich zu nähern (wenn Frauen das besser können, dann sollten sie den ersten Schritt machen) oder man lässt es sein und sorgt für eine Apartheit der Geschlechter. Wenn diese ansatzweise so konsequent wäre wie bei mir, also so konsequent, wie es Himmelreich und viele anderen Feministinnen dieser Tage fordern, dann haben wir bald keine Eheprobleme mehr, dafür ein Nachwuchsproblem. Womit ich eigentlich kein Problem hätte!

Nichts desto trotz bin ich durchaus imstande, diese Debatte trotz Kritik ernst zu nehmen. In beruflichem Bereich verstehe ich in manchen Fällen die Berechtigung dieser alten neuen Bewegung. In Bezug auf die Piratenpartei z.B. kann ich den Fahnenführern dieser Bewegung nur zustimmen. Was Brüderle angeht... mein Gott, das bisschen Kokettieren, wegen einem Handkuss und einem noch dezent kecken Kompliment ("Sie könnten einen Dirndl ausfüllen") gleich eine Sexismusdebatte vom Zaun zu reissen ist doch an den Haaren herbeigezogen. Vor allem, wenn man sieht, wie der Stern-Redakteur sich nun einerseits in einem Artikel darüber auslässt, dass Journalistinnen kein "Freiwild" sind, obwohl diese andererseits mit sexuellem Kalkül eingesetzt sind:

"Auch Redaktionen setzen Frauen strategisch ein
Zur vollen Wahrheit gehört allerdings auch, dass in manchen Redaktionen junge, attraktive Frauen strategisch eingesetzt werden. Dabei geht es nicht nur um einen anderen, weiblichen Blick. Sondern darum, eine größere Nähe zu Politikern herzustellen, eine anders geartete Nähe. Offenherzigkeit gegen tiefes Dekolleté und klimpernde Wimpern. So einfach ist das manchmal wirklich, leider. Und auch das ist Sexismus, nur anders herum. Ein Spiel mit den Trieben."
(Stern.de)


Also wenn wir wieder überall diese Diskriminierung beklagen, sollten man dann nicht die ganze Realität mit einbeziehen und Probleme ehrlich und kritisch von beiden Seiten aus beleuchten? Ein Blog zu weiter gefassten Gender-Problemen folgt noch. Der soll noch tiefgründiger werden und fasst Gedanken und Erkenntnisse auf, die allgemeiner sind.




Sonntag, 27. Januar 2013

Für unsere Kinder nur das Beste! - Kopie vom 19.9.2012

  • Vorgeschichte 1:
    Vor einiger Zeit kamen in den Nachrichten erschreckende Berichte über die Grausamkeiten eines Schulbusfahrers in der Region. Es kam zu einem Eklat, zu einem Aufruhr in der Region. Der Busfahrer hatte zwei Erstklässler eine Haltestelle zu spät aussteigen lassen, 10 Km entfernt im Nachbardorf. Und das mit der profanen Ausrede, dass die Schulkinder nicht auf den "Bitte halten"-Knopf gedrückt hätten. Die völlig verstörten und schluchzenden Kinder mussten von den Eltern daraufhin abgeholt und psychologisch betreut werden. Den Busfahrer freilich erwarten nun rechtliche Konsequenzen. Man prüfe sorgfältig, was gegen ihn vorgebracht werden kann. 

    -> So viel zu den berichteten Fakten. Die armen Kinder! Meine Gedanken sind bei ihnen. Der Busfahrer dürfte froh sein können, dass ihm dies nicht in den USA passiert ist. Denn dort hätte er nicht nur seinen Posten verloren, sondern hätte sicher Schmerzensgeld zahlen müssen, da die Kinder für den Rest des Lebens unter dem Trauma zu leben hätten. Dazu Behandlungskosten und die entgangenen Löhne wegen Berufsunfähigkeit, etc.

    Was mich dann irgendwie nachdenklich stimmte, war in den Tagen ein Nachrichtenbericht, der diesem Busfahrerbericht direkt folgte. Die Polizei führte bundesweit Verkehrskontrollen durch, bei denen sie feststellte, dass ein erheblicher Teil der Eltern ihre Kinder, die sie zur Schule brachten und abholten, nicht vorschriftsmäßig sicherten bzw. anschnallten oder gar die Tempolimits und Verkehrsregeln (Parkverbote bei Feuerwehreinfahrten an Schulen) nicht einhielten.

    -> So viel zu den berichteten Fakten. Eine Empörung darüber blieb hingegen aus. (...)

    Nun, ist ja auch logisch. Wenn jemand die Schuld für etwas trifft, dann in der Regel die anderen. Wenn irgendwo ein Stau ist, sind die anderen um einen herum dafür die Ursache. Wenn irgendwo zu viele Menschenmassen sich gegenseitig erdrücken, sind die Planer des Events dafür der Grund, nicht die Menschen. Sich selbst nimmt man heutzutage aus der Verantwortung und der Mündigkeit heraus und betrachtet sich isoliert von der gesamten Kausalität; als freies, privilegiertes Individuum und nicht als Teil der Masse.


  • Vorgeschichte 2:
    Wo wir gerade beim Verkehr sind: Der Stadtverkehr hat, wie der gesamte Verkehr, vor allem durch die individuelle Motorisierung sehr stark zugenommen, was seit Jahren jedem bekannt sein dürfte. In der Infrastruktur kommt es überall zu Problemen und Herausforderungen. Der morgendliche Stadtverkehr besteht Berichten zufolge zu einem Großteil aus den Eltern, die ihre Kinder zur Schule bringen.
    Der ADAC, einige Zeitungen und andere Medienformate warnten vor gut zwei Jahren davor, Kinder überall mit dem Auto hinzubringen und abzuholen. Denn dies würde den Kindern nie mit der Region vertraut machen, nicht mit den Gefahren und Regeln des Verkehrs vertraut machen und sie sprichwörtlich zu sehr in Watte packen. Doch Eltern halten oft mit dem Argument dagegen, dass der Stadtverkehr durch diese starke Zunahme zu gefährlich für ihre Kinder geworden sei. Ich erlebe immer wieder, dass Kinder sogar für nur 500 Meter mit dem Elterntaxi chauffiert werden.

    Es scheint mir schon eine besondere, gar selten anzutreffende zerebrale Leistung zu sein, hierin einen Widersprich zu erkennen. Wenn Eltern wollen, dass der Verkehr nicht mehr so stark und gefährlich ist, wäre es dann nicht ein Gegenschritt, seine Kinder mit dem Schulbus oder dem Fahrrad zur Schule zu schicken, wie es in meiner Kindheit selbstverständlich war? Dann muss man auch nicht die Feuerwehrzufahrten vor Schulen zuparken, um sein Kind möglichst vor dem Klassenzimmer abzusetzen. So ist es doch eher wie ein Teufelskreis. Diese Unlogik sehe ich ähnlich parallel hierbei: > Meme.

  • Vorgeschichte 3:
    Die Entwicklung medizinischer Versorgung und hygienischer und gesundheitlicher Standards (in Supermärkten, Wirtschaft, Beruf, Gastronomie, zuhause) der letzten 60 Jahre ist bemerkenswert und erfreulich. Viele Krankheiten gingen zurück, lassen sich besser behandeln und die Lebenserwartung ist gestiegen, hipp hipp hurra.
    Demgegenüber verzeichnen Krankenkassen mehr Stress bedingte Krankheiten und Autoimmunkrankheiten. Letztere haben nicht nur auf dem Papier zugenommen, sondern auch real und medizinisch diagnostizierbar. Allergien sind die bekanntesten Vertreter, auch diverse chronische Krankheiten gehören dazu. In den letzten Jahren widmete sich die Forschung der Ursache dieser Autoimmunkrankheiten.
    Das Prinzip dahinter ist: das Immunsystem bekämpft den eigenen Körper. Immer deutlicher wurde der hohe Hygienestandard als Ursache für diese Art Amoklauf des Immunsystems. Es gilt als erwiesen, dass Kinder, die auf dem Land aufwuchsen, so gut wie nie Allergien bekommen. Man ist dem genauen Auslöser dahinter schon nah auf der Spur und weiß, dass es ein Stoff ist, den man in Schweine- und Kuhställen findet. Ich stelle mir das Immunsystem wie eine Firewall vor, das man mit Informationen füttern bzw. programmieren muss. Erhält es zu wenig Input, sucht es sich eigenständig etwas Neues zu bekämpfen.

    Weiter will ich das Medizinische nicht vertiefen, da ich ja für gewöhnlich über soziologische und philosophische Hintergründe schreibe. Mich beschäftigt in dem Zusammenhang, wie ich die Einstellung vieler moderner Eltern erlebe. Eltern, die es sicherlich nur zu gut mit ihren Kindern meinen, ihnen damit aber letztlich doch keinen Gefallen erweisen, wenn sie ihre Kinder vor allen Gefahren in der Natur beschützen wollen, indem sie sie davor verbannen. Ein Kind muss in der Natur, im Dreck spielen! Es muss die Gefahren erkunden und quasi durch "trial und error" lernen. Unser Gehirn lernt am besten wie beim Anfassen der heissen Herdplatte nach dem Motto: "Jedes Aua macht schlauer". - Damit will ich aber nicht sagen, dass man vor der heissen Herdplatte nicht warnen soll und die Aufsichtspflicht vernachlässigen sollte. Nicht, dass man mir nachher was Falsches unterstellt  ;-).


Ich könnte mit Geschichten dieser Art fortfahren. Doch warum habe ich einige Absätze bisher so klein geschrieben? Weil ich den Eindruck habe, dass man solche Ansichten heutzutage nicht überall laut sagen sollte. Besonders, wenn es um Erziehung geht, scheint Kritik an dem Schmusekurs der heutigen Pädagogik, besser gesagt an der Anwendung in mancher elterlichen Praxis, ein rotes Tuch zu sein. Meine Kritik dazu betrifft zum einen die materielle Verwöhntheit und zum anderen die pädagogischen Samthandschuhe, die die Kinder in Watte packen.
Der materielle Überfluss in unserer Gesellschaft zog sich als einer meiner geläufigen Aspekte wie ein roter Faden durch meine letzten Blogs und diverse Beiträge. So zum Beispiel auch hier: > Bild 1, > Bild 2.
 

Ich denke, diese Bilder spiegeln, wenn auch zum Teil übertrieben, im Prinzip meine Botschaft wider, so dass ich mir meinen Kommentar dazu erspare.
Zur immateriellen Verwöhntheit mache ich es mir ebenfalls einfach und verlinke einen Artikel, den ich gestern fand. Der Autor spricht mir einfach aus der Seele und sagt im Grunde schon alles: 

  > Besser eine schlechte Kindheit, als gar nicht erwachsen werden
Ihr könnt euch den Artikel übrigens auch anhören. Auch hier sagt ein Bild wieder mehr als tausend Worte: > Bild 3.
 
Meine Eltern, die mir schon manches Mal in meiner Kindheit eine leichte Ohrfeige verpasst haben, gehören dagegen nach Ansichten einiger bisheriger Gesprächspartner ins Gefängnis (und das nicht bloß so daher gesagt). Die EU hat das Schlagen von Kindern in der Tat unter Strafe gestellt. Das ist auch gut so! Ich bin kein Verfechter der körperlichen Züchtigung in Schulen oder daheim. Mit zu viel Strenge schießt man ebenfalls über das gewollte Ziel hinaus. Wenn aber ein ganz leichter Klapps auf den Hintern schon in der heutigen Anwendung der Gesetze zu einer Anzeige der Eltern führen kann, verstehe ich die Welt nicht mehr. Gilt dann nicht ebenso ein freundschaftlicher Klapps auf die Schulter als Gewalttat (von der Intention mal abgesehen)? Schon das Lautwerden gegenüber dem Kinde gilt heute als verpönt. Oftmals ist dies vielleicht ein Zeichen von Unbeherrschtheit und pädagogischer Einfallslosigkeit, aber ist es deswegen automatisch und ausnahmslos in jeder Situation und in jeder Form unangebracht?

Ich und viele andere Menschen der älteren Generation stehen auf mal als grausame und barbarische Monster oder Rabeneltern da. Einige Eltern scheinen Angst davor zu haben, gleiches Schicksal zu erleiden und geben deshalb alles, um ja nicht als schlechte Eltern dazustehen. Einige trauen sich wohl nicht, gegen den Strom zu schwimmen und damit schlimmstenfalls als altmodische und schlechte Eltern geächtet zu werden. Es schlich sich eine latente Angst unter die Bevölkerung davor, zu viel Strenge in der Erziehung zu zeigen und das Kind nicht angemessen zu versorgen (materiell, hygienisch, medizinisch, sozial). Eltern wollen letztlich das Beste für ihre Kinder und übersehen dabei, dass zu viel Gutes und zu wenig Strenge den Kindern dabei eher schaden kann. Gegenteiliges gibt es ja leider, wie man oft hört und liest, auch zur Genüge.




Update:

> Sinkende Geburtenzahlen

"Berufstätige Frauen entscheiden sich demnach lieber gegen als für Kinder - weil sie befürchten müssen, als Rabenmutter verunglimpft zu werden. Paare leben lieber ein entspanntes Leben mit vielen Hobbys, als entnervt um Krippenplätze rangeln zu müssen. Die Folge ist, dass die Wiegen leer bleiben."
Eben diese Angst habe ich auch im Blog erwähnt. Wenn die Krippen die Erziehung nicht unterstützen oder andere Pädagogen nicht helfen oder Seminare geben, dann lieber keine Kinder? Traut sich heute niemand mehr, eigenständig Verantwortung zu tragen?
Sind die heutigen jungen Chefs denn auch, in Analogie dazu, nicht mehr fähig, alleine ein Unternehmen zu führen und müssen deshalb ominöse Unternehmensberatergruppen oder alterfahrene Mitarbeiter als heimliche Soufleure konsultieren? Nun gut, was die Kinderzahlen angeht, so kann es mich ja nur freuen. Es gibt ohnehin zu viele Menschen auf der Welt. Da sind die sozialen Kassen das kleinere Problem.

Die Staaten und der Umweltschutz - ein Kommentar zum Rio de Janeiro-Gipfel - Kopie vom 20.6.2012

Wenn ich regelmäßig Nachrichten lese, kriege ich manchmal ein Grummeln im Bauch. Da seien zum Beispiel Merkels Aushebelung der Demokratie für eine marktorientierte Weltwirtschaftspolitik an den Parlamenten vorbei (erneut wurde sie vom Bundesverfassungsgericht dafür gerügt), die Stellung der Ratingagenturen, Banken, Börse, Lobbies, die ständigen Amnestien für die USA, Politik zugunsten der Wohlhabenderen und nicht zuletzt die angebliche Umweltpolitik, die gar keine ist.
Man liest vom bevorstehenden Nachhaltigkeitsgipfel in Rio de Janeiro. Alles schon unterzeichnet, ja natürlich, wir schützen ja alle die Umwelt, wir geloben, sie noch mehr zu schützen und Umwelt und Wachstum in Einklang zu bringen ("grünes Wachstum" - erkennt an dieser Stelle bereits jemand einen nicht vereinbaren Widerspruch?), unterzeichnen und fertig der Wisch. Zurück zur Wirtschaftskriese! Man kann das alles wohl als eine Farce bezeichnen, als eine abgehalfterte Posse zur Beschwichtigung der Ökoheinis, die wohl die wirklichen Prioritäten der Menschheit verkennen - oder so in etwa.


Seit Jahrzehnten des westlichen Wohlstands ist Wachstum eine unantastbare Grundvoraussetzung geworden, die scheinbar nicht in Frage gestellt werden darf. Viele Ökonomen zweifeln nicht daran, dass grenzenloses Wachstum möglich ist, seit es von einigen früheren Ökonomen propagiert wurde. Die gegenwärtigen Effizienz-Bestrebungen der Green Economy können das vermeintliche, prophezeite Ende* irgendwie immer weiter hinauszögern, so dass man sich dem Anschein nach nicht weiter sorgen muss. Auch die Konsistenz-Strategie tut ihr Übriges mit Rückbauen und Recycling, um mehr Wachstum... pardon, mehr Umweltschutz zu gewährleisten. Und die Suffizienz-... bitte was? Was ist denn das wieder?

Seit Jahrzehnten, in denen der Erfolg der Weltwirtschaft auf unsere freie Marktwirtschaft und Demokratie zurückgeführt wird, erschöpft sich der Umweltschutz hingegen praktisch in der Effizienz- und Konsistenz-Strategie - soweit es für Firmen erschwinglich ist -, in CO2-Zertifikatehandel und noch einigen lustigen Projekten, die nichts als plakativer Image-Aktionismus sind.
Wenn es auf politischem Paket und in den Medien ernsthaft um Natur geht, wird in die Atmosphäre geschaut, zum Ozonloch, zu den parts per million an Treibhausgasen, Emissionen, Umweltplaketten, Bio- und Ökosiegeln auf neuen und besseren Produkten, die es allein deshalb wert sind, sie zu kaufen.

Seit Jahrzehnten, in denen Kapitalismus und Neoliberalismus vorherrschen, wird erfolgreich indoktriniert, Wachstum sei mit Umweltzielen vereinbar und lasse sich in dem drei Säulen-Modell aus Wirtschaft, Sozialem und Umwelt unterbringen. Denn die Umweltingenieure, Umwelttechniker, das Prinzip der Nachhaltigkeit, regenerative Energien und die ganzen Ökoprodukte und Klimaabkommen werden es schon richten.
Doch was ist mit der Umwelt unter der Atmosphäre, mit der Natur auf unserer Erde? Da lautet seit Jahrzehnten die Devise: wir schützen diese Umwelt freilich auch - zumindest soweit wir sie übrig lassen! In welchem Maß wir diese nicht verplanen und verbauen, spielt hingegen keine Rolle. Und genau da liegt der Hund begraben. Welche Natur wollen wir noch schützen, wenn im Zuge des Wachstums alles zugebaut oder in der Landschaft zerschnitten wird?


Ständiges Wachstum durch Wirtschaft und Bevölkerung geht zwangsläufig auch mit regionalem Expandieren einher; Rückbauen ist nämlich eine unzureichende und unwirtschaftliche Scheinlösung. Wenn man sich die Flächennutzungspläne seiner Region oder seines Bundeslandes ansieht und mal recherchiert, in welchem Tempo neue Flächen zugebaut werden und in den letzten Jahrzehnten wurden, wird man mein dominierendes Anliegen an diesem Thema sicher verstehen (Stichwort: Grünflächenschwund).
Und vielleicht wird man auch zu begreifen anfangen, dass unendliches Wachstum auf einem Planeten mit endlicher Fläche, endlichem Raum der Atmosphäre, endlichen Ressourcen und auch endlicher Physiologie der regenerativen Energien grundsätzlich unmöglich ist. Ich persönlich bezweifle sogar, dass endloses Wachstum in der Wirtschafts- und Sozialpolitik möglich ist.

Also, vielleicht doch diesen sonderbaren Suffizienz-Ansatz von oben in Erwägung ziehen? Ist es nicht eher sonderbar, dass dieser Begriff unter den drei genannten, zusammenhängenden Ansätzen am wenigsten kursiert? Ist vielleicht ein System des Gleichgewichts statt des Wachstums ebenso möglich, mit bestenfalls qualitativem Wachstum? Einige Ökonomen und Philosophen gibt es doch, die derartige Theorien vertreten (Stichworte: Wachstumsrücknahme, Décroissance, Club of Rome, Green New Deal, etc.).

Vielleicht, aber auch nur vielleicht, bringen Umweltgipfel mehr, wenn man in der Gesellschaft vorher mal etwas alternativer über die wahren Probleme und Ursachen nachdenkt und seitens der hiesigen Volksmedien entsprechend über Hintergründe und Zusammenhänge aufklärt. Wahrscheinlicher aber erhofft man sich mehr Resultate, wenn die Wirtschaft wieder läuft und Zeit und Etat für andere Felder am Rande übrig ist...


* Ich möchte noch anmerken, dass ich nicht zu den Apokalyptikern gehöre, die von einem großen "Knall" reden, an dem alles an seine Grenzen stößt und irgendwie auf einmal zusammenbricht und die Menschheit untergeht. Man sieht ja aktuell an Griechenland, dass auch trotz einer eingetretenen Krise irgendwie weitergelebt wird.




Update:

Und wieder ein völlig sinnfreier Klimagipfel. Dieses Mal in Katar. Ich denke, es ist unnötig, das ganze nun noch hoffnungsvoll aufzublähen. Die meisten Menschen haben sicherlich keine Hoffnung mehr in diese Gipfel. Merkel geht es dabei insgeheim sowieso nur um die Verteidigung des Export-Weltmeistertitels in der Welt mit grünen Technologien. Denn vor allem aus China ist die Konkurrenz viel zu groß. Ich behaupte sogar, dass uns China und bald auch Japan auf dem Feld überholen. Doch mit Umweltschutz hat das nur marginal zu tun.

Weshalb ich hier aber wieder was schreibe, ist vor allem ein interessanter Artikel, den ich aus der Zeitung letzter Woche eingescannt habe. Ich dachte immer, ich sei der einzige, der sich mit wachstumskritischen Sichtweisen und Pro-Suffizienz-Prioritäten den Mund fusselig redet (bzw. schreibt). Dass dem nicht so ist, zeigt der folgende Artikel, der wie aus meiner Feder geschrieben scheint. Zumindest an meinem Bildschirm kann man die Schrift lesen^^.




Noch ein paar Karikaturen:





Sozialer Druck 2.0 - Kopie vom 31.7.2012

"Sozialer Druck", das Wort liegt mir in letzter Zeit wie ein neuer Stein im Kopf. Weil ich das, was es beschreibt, schon viel länger bewusst wahrnehme als das Wort selbst. Es ist das, was uns dazu antreibt, Dinge zu tun, die wir sonst nicht tun würden, wenn sie in unserem Umfeld niemand anderes täte. Es ist das, was uns in unserem Treiben tief im Inneren Hoffen macht, damit an der Gesellschaft mehr Teilhabe zu erlangen. So würde ich es mal salopp ausdrücken. Ein völlig normaler, soziologischer Einflussfaktor, den es immer schon gab.
Doch die menschliche Kultur unterlag ja schon immer Veränderungen, die oft mit Fortschritt einherging. Der Einfluss der Medien in den letzten Jahrzehnten auf unsere Kultur (und auch auf Wirtschaft, Politik, etc.) ist unvorstellbar. Die Möglichkeiten sind gegenüber den vorherigen Jahrzehnten unfassbar gewachsen. Auf der anderen Seite ist alles irgendwie hektischer geworden.


Vor Jahren schrieb ich schon Erkenntnisse über diesen "Trend" darüber zu klagen, wie wenig Zeit man doch habe (das kennt sicher jeder aus irgendeinem Smalltalk). Ich kann nach wie vor nicht nachvollziehen, wie man so etwas behaupten kann, wenn man seine Freizeit selber so verbaut. Denn Musikschule, Sportvereine, Freundestreffen, sonstige Unternehmungen SIND doch Freizeit. Jeder Mensch hat im Grunde gleich viel Zeit: 12 Stunden am Tag, 24 Tage die Woche, 7 Monate im Jahr... oder so ähnlich. Wie wir diese Zeit nutzen, liegt doch auch wesentlich an uns. Das hat auch Meister Hora aus Momo verstanden. Mehr Berechtigung in diesem Klagen verschafft einem dagegen der Zeitmangel durch Beruf, Studium oder dergleichen. 


Warum um alles in der Welt müssen wir uns immer mehr Vorhaben im Privatleben aufbürden? Für Konzerte durch ein ganzes Land kutschieren (oder gar in ein anderes Land fliegen und am selben Tag zurück), Musikschule, Malschule, Sportvereine, Fremdsprachenkurse, Freunde, Internet, Gilden, Musik, Filme, Bücher, Konsolen, etc...
Dahingehend hat sich die Gesellschaft einfach verändert; To-Do-Listen immer voller packen, so dass für die richtigen Freunde oder sich selbst kaum Zeit bleibt, wie jüngst bei meinem Freund. Er ist selbstständig, hat privat noch Radiosendungen, nach Feierabend um 20 Uhr noch Französischkurse, Sportverein und immer mit Freunden weg. Und trotzdem will er sich noch mehr Dinge suchen, mit denen er mehr Anschluss bekommt, obwohl er keine Zeit mehr hat.


Hinter dieser Tendenz, die mich gerade irgendwie an Momo erinnert, sehe ich eben genau dieses Wort: "sozialer Druck". Und ich merke seit einiger Zeit, welchen Einfluss vor allem Facebook auf die Menschen in diesem Zusammenhang hat.
Facebook ist wie ein Verführer, das vielen, bestimmten Menschen den Eindruck vermittelt, nicht genug integriert zu sein und nicht genügend Aufmerksamkeit zu bekommen. In der Regel sehen wir immer dann das zur Schau gestellte Reallife der Anderen, wenn wir just alleine sind und an eben solchen Dingen keine Teilhabe haben (können/wollen). Wir sehen immer das, was wir nicht haben und sehen alsdann in vielen Dingen die Möglichkeit, uns damit irgendwie anschließen zu können (wenn bloß um mitzureden oder uptodate zu sein). Dem einen oder anderen mag es obendrein tief im Herzen bekümmern, dass Andere so viele "Freunde" haben, so viele Kommentare bekommen, einfach mehr Aufmerksamkeit und Integration genießen können. Facebook ist potentiell auch ein Neid-Faktor, den es damals zusammen mit allen anderen Medien, die uns und unsere Informationen derart umfassend verbinden, nicht gab und daher auch kalt ließen. Zugleich lassen uns diese virtuellen Schaukästen oft im Dunkeln darüber, wie es wirklich dahinter aussieht, wie viele der Kontakte auch im Reallife bestehen oder wie treu die Internetfreundin tatsächlich ist oder ob sie nicht mit anderen ihrer Freunde dort Dinge austauscht, von denen man nichts mitbekommt. Auch den Paranoia-Einfluss stellte ich oft fest - doch das führt in ein anderes Thema.


Selbstredend ist sozialer Druck auch ohne Internet vorhanden, wenn man z.B. ganz alleine lebt. Sich auf gar nichts einzulassen soll nicht meine vorgestellte Alternative sein. Auch ich habe mir viele private Ziele gesetzt, sehe mich aber auch darin durch das Internetz als ein fester, neuer Bestandteil meines Alltags wesentlich beeinflusst. Das ist ja völlig normal.
So normal, dass man darüber normalerweise gar nicht mehr nachdenkt - bis enge Freunde es nicht mehr schaffen, einem vernünftige Antworten zu schreiben, keine Zeit mehr haben und gesundheitlich Probleme bekommen. So erstrebenswert und lobenswert unsere Vorhaben auch sein mögen, so sollten wir uns spätestens dann daran besinnen und uns Muße für eine Pfeife oder einen Tee auf der Terrasse oder dem eigenen Sofa nehmen. Für ein gesundes Maß an Unproduktivität sollte man sich eigentlich nicht schämen müssen, egal was Andere alles vorweisen können.




Update:

> Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral

> Facebook macht unzufrieden 

Wann ist genug genug? - Kopie vom 5.4.2012

Ich stand mal wieder am Fenster und dachte lange nach. Ich habe ein Jahrzehnt von meinem Gehalt alles angekauft, was ich jemals haben wollte. Und nun will ich alles, was ich nicht mehr brauche, loswerden. Ein Unterfangen, das sich aufgrund der Fülle und Auktionslängen einer Woche auf Ebay über ein Jahr erstreckt.
Damals, so sinnierte ich, hatte ich fast nichts, außer im Wesentlichen einem GameBoy, SNES, Lego und ein paar Kassetten. Der Rest zum Überleben lag in der Wohnung meiner Eltern. Für SNES konnte ich mir keine Spiele leisten. So hatte ich nur zwei Dutzend GameBoy-Spiele, mit denen ich mich jahrelang nonstop beschäftigen konnte. Bekam ich später auch ein paar CDs, liefen die monatelang. Man kennt die Entwicklung sicher, die ich jetzt beschreibe. Man wird mit dem Alter begeisterungsunfähiger, gewiss. Doch ich sehe da noch mehr hinter. Als Azubi konnte ich mir einige aus der Kindheit heiss ersehnte Spieleklassiker nachkaufen, die mich dann aber nicht mehr so lange an der Konsole hielten. Gott sei Dank, denn besonders erstrebenswert finde ich es als Erwachsener nicht mehr, seine Lebenszeit mit ein paar primitiven digitalen Spielen zu verbringen. Und nun mit dem Internet habe ich die Möglichkeit, ALLE Klassiker als Emulatoren zu spielen. Anfangs glich das dem Schlaraffenland, heute mehr als Schrottplatz. Kaum hatte ich Spiel A mal angespielt, war mein Verlangen danach, Spiel B zu spielen, größer. Und so weiter.

So ging es aber nicht nur bei Spieleoldtimern. So geht es bei allem, irgendwie. Mit 50 Gigabyte an Musik wusste ich immer, was ich hören wollte. Heute, mit 200 GB, weiß ich es schon nicht mehr (und über 200 GB werden viele sicherlich lachen!). Wenn man das nicht mehr weiß, liegt es nahe, sich mit dem Neuesten, was man in die Finger bekommt, zu beschäftigen. Also alles, was man noch nicht kennt, bis wieder etwas Neues greifbar wird. Ich stelle daraus fest, dass Überfluss ein wenig oberflächlich, halbherzig und schwerer begeisterungsfähig macht - tendenziell. 


Ich glaube, dass als Folge der Wachstumsprämisse unserer westlichen Gesellschaft das Angebot an Medien, Kultur und Waren zu einem Überangebot heranwuchs, durch das wir selber keine persönlichen Befriedigungs-/Sättigungsgrenze mehr kennen. (Wir sind uns nicht mal im Klaren, dass als Folge unseres Systems vorab knapp die Hälfte aller Lebensmittel für den Müll einkalkuliert wird). Natürlich wird auch ohne ein verlockendes Überangebot alles irgendwann uninteressant und will ersetzt werden. In den 80ern konnten "wir" uns auch für viel mehr begeistern als heute, weil man vieles auch noch nicht kannte. Da konnte man, als Kabelfernsehen neu war, stundenlang Teleshopping gucken, während da heute nur noch jeder die Nase rümpft.
Ich glaube aber, dass wir durch den Reiz der Überangebote zum Maximalismus verleitet werden. Kaum hat man das Eine, kommt ein Jahr später was Neues, das erstrebenswerter erscheint und den Stellenwert des Alten verdrängt.
In manchen Dingen ist der Konsum allein der Sinn des Strebens geworden. Wir leben und definieren uns hier und da bloß über den Konsum - so las ich es aus der soziologischen Lifystyle-Forschung. Wie oft werden von Jugendlichen Accessoires gekauft, nur um für ein Internetprofilfoto am eigenen Leib wie eine Trophäe fotografiert zu werden. Ich finde es sehr interessant, sich absolut selbstehrlich zu fragen, wann man eigentlich genug hat und mit seinen gegenwärtigen Besitztümern für einen längeren Zeitabschnitt konsistent glücklich leben kann.


Ob ein nach den Bedürfnissen orientierter Minimalismus überhaupt eine bessere Alternative ist, will ich gar nicht behaupten. Ich kenne spontan drei Beispiele aus meinem Umkreis. Ein Kollege hat sich eine horrend teure Snowboard-Ausrüstung gekauft und es nur ein Mal im Urlaub in den letzten 10 Jahren ausprobiert, eh der neueste 3D-Fernseher seinen vorherigen LED-TV ersetzte. Ein anderer kaufte sich ein arschteures Rennrad und hat es auch nur einmal benutzt. Seine Hoffnung lag darin, Anschluss bei anderen Kollegen zu finden (Besitztümer für Teilhabe an der Gesellschaft?).
Ein Freund kaufte mir damals meine PS2 ab, die jahrelang unberührt verstaubte, bis er sich nun die PS3 kaufte, die nun ebenfalls jungfräulich in seinem Schrank verenden wird. Auch da lag die Motivation sichtlich nur in der Hoffnung, Kontakt und Anschluss zu halten/schaffen. Brauchen tut er sie aber nicht. Freilich gibt es auch viele Gegenbeispiele wie meine Eltern, die sich gegen jede neue Investition sträuben und alle Geräte bis zur äußersten Lebensdauer ausreizen.

Doch in allen drei Beispielen erkenne ich die Möglichkeit, sich in diesem schnelllebigen Materialismus in verschiedenen Bereichen ausprobieren zu können und seinen Horizont über materielle Dinge zu erweitern - Argument pro.
Argument Contra: wird man bei der Qual der Wahl und den ständig neuen Dingen überhaupt mal irgendwo für eine gewisse Lebensphase ankommen (sagen wir mal für einige Jahre oder Jahrzehnt)? Und das befriedigende Gefühl verspüren können, dauerhaft genug zu haben und nichts mehr an mittel bis großen Investitionen zu brauchen? Und sich dafür an den kleinen Dingen des Alltags erfreuen können?



Special-Extended-Bonusmaterial
Ich muss an dieser Stelle an einen meiner Lieblingsfilme denken. Zitat von "39,90" zu Beginn:


"Man kann alles kaufen: die Liebe, die Kunst, den Planten Erde, Sie, und mich. Vor allem mich. Der Mensch ist ein Produkt wie jedes andere. Mit einem Verfallsdatum. Ich bin Werbefachmann. Ich bin der, der Sie von Dingen träumen lässt, die es für Sie niemals geben wird: ein ständig blauer Himmel, makellose Mädchen, perfektes Glück - retuschiert mit Photoshop. Sie glauben, ich würde die Welt verschönern? Falsch. Ich mache sie kaputt. Alles ist nur provisorisch: die Liebe, die Kunst, der Planet Erde, Sie, und ich. Vor allem ich.
Ich bin eigentlich eher ein Stück Scheiße. Ein moderner Held eben.
Meine Hosen finde ich in der Vogue oder Vanity Fair, einen Monat vor Erscheinen. Meine Hemden kommen aus New York, Tokyo, Bombay, Guéthary. Tut mir leid, dass ich Ihnen so weit voraus bin, aber ich bin nun mal der, der heute entscheidet, was Sie morgen wollen. Ich mache Sie süchtig nach Neuem. Und das Schöne am Neuen ist, dass es nie lange neu bleibt. Sie sollten anfangen, mich zu hassen. Bevor Sie die Zeit hassen, die mich hervorgebracht hat."

"Übrigens, mein Name ist Octave, und meine Kleidung ist von APC. Mein Job ist es, Sie für 75000 Franc im Monat zu manipulieren. Wenn Sie genug Geld zusammengespart haben, um sich endlich Ihr Traumauto kaufen zu können, habe ich längst dafür gesorgt, dass es nicht mehr angesagt ist. Ich sorge für Ihre Frustration. Ich bin es, der Ihren Geist penetriert und in Ihrer rechten Gehirnhälfte zum Höhepunkt kommt. Sie haben kein eigenes Verlangen mehr. Ich zwinge Ihnen meines auf. Kein anderer verantwortungsloser Idiot hatte in den letzten zweitausend Jahren so viel Macht wie ich."

Zitat von 39,90 gegen Ende:
"Alles ist käuflich: die Liebe, die Kunst, der Planet Erde, Sie, ich. Ich schreibe dieses Buch, um gefeuert zu werden. Wenn ich selbst gehe, gibt es kein Geld. Ich muss den Ast absägen, auf dem mein Komfort sitzt. Meine Freiheit heißt Arbeitslosenversicherung. Ich werde lieber von einer Firma entlassen, als vom Leben. DENN ICH HABE ANGST. Um mich herum sterben die Kollegen wie die Fliegen: Herzschlag im Schwimmbad, Myokardinfarkt als Legende für eine Überdosis Kokain, Absturz mit dem Privatjet, Karambolage mit dem Kabriolett. (…) Alles ist vorläufig, alles ist käuflich. Der Mensch ist eine Ware wie alle anderen, er hat ein Verfallsdatum. Deshalb bin ich entschlossen, mit 33 abzutreten. Offenbar das ideale Alter für eine Wiederauferstehung. (…) Ich heiße Octave und kaufe meine Klamotten bei APC. Ich bin Werber: ja, ein Weltverschmutzer. Ich bin der Typ, der Ihnen Scheiße verkauft. Der Sie von Sachen träumen lässt, die Sie nie haben werden. (…) In meinem Metier will keiner Ihr Glück, denn glückliche Menschen konsumieren nicht."


Persönliches Fazit aus allem:
Wer weniger Möglichkeiten hat, hat auch nicht die Qual der Wahl.
Besteht ein Angebot, entsteht auch ein Interesse daran. Besteht das Angebot nicht, ist auch nicht unbedingt ein Interesse daran vorhanden. Ist es umgekehrt, also will man etwas, wo noch eine Marktlücke existiert und will man die Dinge nicht, die dafür existieren, kann man Tendenzen einer autodeterministischen Natur darin sehen. Oder, aus Sicht der Mitläufer, einen eigenwilligen Trotzkopf. Dieser weiß jedenfalls, was er will und was nicht. So ergeht es mir derzeit, wenn ich bei GameStop bin und man mir immer diese modernen Spiele wie RE6, Mass Effect und Skyrim andrehen will und mich dann völlig verständnislos anguckt, wenn ich daran kein Interesse habe. Ich habe derzeit viel mehr Motivation dafür, die Welt zu verändern oder etwas Großes auf die Beine zu stellen. Also ab zurück ins Weltherrscher-Labor.





 Update 1:

Ich habe auch gleich einen Nachschlag mitgebracht, der recht gut hierzu passt. Ein sehr interessanter Vortrag, der mal im Radio morgens lief. Man kann ihn sich je nach Belieben auf folgendem Link anhören oder als PDF runterladen (geht 30-40 Minuten lang). Kann ich jedem nur empfehlen!!

> Wohlstand ohne Wachstum

Der Autor spricht vierschiedene Bereiche eher oberflächlich und philosophisch an. Ich könnte jeden Aspekt noch weiter vertiefen. Ich will hier nur zwischen qualitativen und quantitativen Wachstum unterscheiden. Qualitativ heißt, dass Technologien besser, effizienter, umweltfreundlicher, langlebiger werden und Produkte und Lebensstil gesünder, nachhaltiger, etc. Quantitativ heißt grob gesagt immer mehr, mehr, mehr (BIP, Produktionsraten, Verkaufszahlen, etc.). Und das geht auch aus wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Sicht nicht lange gut.
Vor allen Dingen geht mit dieser Art des Wachstums zwangsläufig auch eine räumliche Expansion einher. Da habe ich schon bei einem gespielten Bauprojekt in der Uni gefragt: "Welche Natur wollen wir mit niedrigen Emissionen schützen, wenn hier und auch anderswo in der Welt bald alles zugebaut ist? Es sollen alle übrigen Flächen bebaut werden und wir betreiben eine Art modernen Ablasshandel mit schönfärbenden Effizienzzahlen mit Solar und Regenzisternen...".
Einige Menschen, die gerne in Städten leben, scheint es nicht zu stören. Die schaffen es, die globalen Folgen gekonnt mit ihrer Lebensweise zu verdrängen. Ich nicht.  




Update 2:

"Es gibt Menschen, die arbeiten jahrelang auf ein Ziel hin und wenn sie es erreicht haben, sind sie trotzdem nicht glücklich. Ich glaube nicht, dass die Menschheit jemals "satt" wird."
Das ist wohl war. Denn man braucht immer ein Ziel oder irgendetwas, das seinem Dasein einen Sinn verschafft. Ich kenne aber auch viele, für die dies der bloße Hedonismus im Leben ist. Im Klartext: auf der Arbeit so wenig wie möglich tun, sich beruflich und privat bloß nicht weiterentwickeln, meist vor dem PC hocken (Call of Duty oder WoW mit den Kollegen) und dafür immer das neueste an Autos, Iphone und Lifestyle-Gedöns.

Mir wurde das schnell zu schnöde und dem ganzen Beruf (durch Technisierung zum Fließbandjob verkommen) wurde ich überdrüßig. Deshalb schreibe ich jetzt ein neues Lebenskapitel - tabularasa!
Ich vergesse nie, wie stolz ich damals auf meinen ersten Lexus war. Erst ein exklusiver Nobelschlitten und zwei Jahre später wirkte die Karre gegenüber den Faceliftings neuerer Autos wie ein stinknormaler Mittelklassewagen. Die Extraausstattung, einst Luxus (Navisystem, Sitzheizung, Klimaautomatik, etc. pp), war dann bald schon Standard und verlor an Verkaufswert. Kaum gewöhnte ich mich an das aktuelle Auto, begehrte ich exklusivere Autos wie Porsche.

Zum Glück gibt es auch andere Wege, sich Ziele zu setzen und ein stetiges Mehr/Neues zu finden, als über den Konsum. Beispielsweise mit Wissen, Fähigkeiten, Erfahrungen, Erlebnissen, Kultur, etc. Wohlstand macht uns schließlich nicht besser, sondern eher träge, verweichlicht und inkompetent - mMn fern das Prinzip von Dekadenz.
Wenn sich nur noch der Materialismus als einziger Sinn des Lebens anbieten würde, um "satt" zu werden, dann würde unser Planet in viel näherer Zukunft so aussehen wie in dem Film Wall-E. Dieses alternative Denken wird leider vor allem durch die Medien und Werbung in unserer Alltagskultur verdrängt.

Das wissen die meisten zwar, doch richtig begreifen nur wenige. Ich muss auch zugeben, dass es nicht leicht ist, sich aufzuraffen und neue Lebensinhalte (Hobbies z.B. - aber nicht mit virtueller Realitätsflucht) für sich zu entdecken. Ich habe mir übrigens eine To-Do-Liste verfasst, in der auch Hobby-Ideen zum Ausprobieren stehen. 



Von Politik auf Bratkartoffeln - Kopie vom 26.10.2012

Vorwort: Und schon wieder lag mir etwas auf der Seele, über das ich mal wieder wettern muss. In meinem Worddokument-Ordner sind sogar noch mehr Texte, die ich zur Vermeidung einer Blogschwemme erstmal dort speichere. 
Dieser Blog ist politisch recht parteiisch, wie man lesen wird, und ein wenig populistisch - warum auch nicht? Doch auch hier stecken wieder etwas Logik, gesellschaftliche Widersprüche und, wie ich finde, berechtigte Gesellschaftskritik mit drin.



Neulich war ich auf Möbelsuche und gelangte dann nach einigen Billigmärkten zu einem vielversprechenden Markt namens Zurbrüggen. "Ein Möbelpalast" sollte ich vielleicht sagen.
Die Eingangshalle fasste ein Leervolumen eines Hochhauses, geschätzte eine Millionen Lämpchen an den Treppen und Fassaden, rote Teppiche, alles nobel und prunkvoll... meiner Ansicht nach Dekadenz, kein Luxus. Das wurde mir alsbald an einigen Kunden klar, die sich vor jeder Treppenstufe scheuten und ausschließlich Fahrstühle nutzten, an den Preisen (400 € für einen Stuhl, den man anderswo für 60€ bekommt) und auch an einem auf mich leicht versnobbt wirkenden Kunden-Pärchen, das abfällig über Hartz 4-Empfänger redete. Natürlich muss man "Hartzer" dort nicht fürchten.

Alles Schmarotzer! So denken nicht nur der US-republikanische > Präsidentschaftskandidat über Beziehern von Sozialhilfen, sondern auch viele deutsche > Bürger. Klar, jeder, der Hartz 4 empfängt, lebt in spätrömischer Dekadenz und ist ein fauler Arbeitsverweigerer. Und alle Amerikaner sind die Guten und alle Islamisten sind die Bösen - gleiche Logik, gleiche populistische Oberflächlichkeit. Wenn man selber zu faul zum Denken ist, um sich ein elaboriertes und differenziertes Weltbild zu schaffen, überlässt man es der Bild oder Reality-Klischee-TV.

Wie unsinnig deren Logik ist, kann man sich an den Problemen vergegenwärtigen, mit denen arbeitssuchende Hartz 4-Empfänger zu leben haben. Sicher nicht alle, aber dennoch viele suchen verzweifelt nach einem Job, kriegen aber keinen, weil man oft von ihnen denkt, dass sie nicht arbeiten wollen. Da bewerben sie sich, zeigen, dass sie arbeiten wollen, kriegen aber eine diskriminierende Abfuhr, weil sie angeblich nicht arbeiten wollen. "Wer eine Arbeitsstelle will, kriegt auch eine!", sagen dabei doch viele so überzeugt. Wirklich? Wo wir doch faktisch einige Millionen Arbeitsplätze in Deutschland zu wenig haben (waren es mal über 5?)? Und wenn es auch dem Großteil der anderen Staaten faktisch an Stellen fehlt, Vollbeschäftigung ein Mysterium aus dem deutschen Wirtschaftswunder der 60er und 70er bleibt, wie sollen dann alle Menschen einen Job kriegen können?
Man kann vielleicht sagen, dass jeder einen Job kriegen kann, aber nicht alle. Diesen Unterschied begreifen viele noch nicht. Wenn dann auch ein Jeder einen Job kriegen können soll, müssen als erstes genau solche Vorurteile abgebaut werden und jedem, der Initiative und Engagement mit einer Bewerbung zeigt, eine Chance gegeben werden. Egal ob irgendwo im Lebenslauf Hartz 4 steht oder nicht. Wer arbeiten will, soll auch eine Chance bekommen. Und wer den obigen Logikwiderspruch nicht erkannt hat, den ich versuchte aufzuzeigen, kann meinetwegen zur FDP gehen.



Und wo wir vorhin indirekt beim amerikanischen Wahlkampf waren, möchte ich dazu auch noch ein paar Gedanken loswerden. Mir wird schwindelig, wenn ich lese, wie viel Zeit, Aufwand und Geld in Wahlkämpfe gesteckt wird. Wie viele Millionen verprassen die da in den USA, um mit ihrer Politik die Finanzprobleme in den Griff zu kriegen? Fast eine Milliarde auf jeder Seite!? Wäre das Geld nicht besser genau da gespendet und eigens investiert?
Einige Politiker beklagten sich auch darüber, dass ihre Regierungszeit zu kurz sei, um ihre Ziele zu erreichen und die Probleme in den Griff zu kriegen. 4 Jahre reichen nicht, vor allem, wenn 2 Jahre davon für Wahlkampf draufgehen. Sollten die nicht besser die ganzen 4 Jahre Politik machen und mit dem Erfolg daraus ein Wahlargument schaffen? Die sollen keine millionenschwere Werbeshow veranstalten, sondern Politik betreiben!
3 Monate Wahlkampf müssten ausreichen, maximal 6 Monate! Und jeder Kandidat, jede Partei hat nach oben hin ein Limit für die Ausgaben. Lasst nicht das Geld sprechen, sondern Worte und Konzepte! Jawoll! Sehr viele der Amerikaner sind aber eh zu dumm für Politik und wählen nur nach Aussehen, Glitzer und Menge des Konfettis. Behaupte ich mal ganz dreist. Damit auch genug des Populismus an dieser Stelle.


Nun fällt mir immerhin wieder ein, warum ich das letzte Jahr über aufgehört habe, Nachrichten zu verfolgen. Es ist vermutlich gesünder, wenn man ab und zu mal die Nachrichten links liegen lässt und sich humorvollen Kulturteilen widmet.

Das Wort zur Weihnacht - Alle Jahre wieder... - Kopie vom 10.12.2011

...die gleiche Leier, mit den Spendengalas, mit den emotionalen, Mitleid erheischenden Bildern von hungernden Kindern zur Weihnachtszeit, die nur an unserem Gewissen rütteln sollen. Wir sind es doch irgendwie leid, all diese Heuchelei, denn es bringt ja eh nichts. Es ist immer nur eine Masche, irgendwie.
Vermutlich wird jeder schon mal für die großen Probleme der Welt im Laufe des Erwachsenwerdens ein paar Gedanken verschwendet haben. Vielleicht auch nicht, weil die Zeit für so was nicht ausreicht. Auch nicht tragisch.
Es gibt sogar einige Menschen, die erkennen, dass es an uns in den glücklicher gestellen Ländern liegt, an den Missständen wie Armut etwas zu ändern. Einige davon versuchen das sogar. Andere verbleiben lieber in der bloßen Erkenntnis, finden sich aus vielerlei Gründen mit dem Konflikt zwischen dem Wunsch nach einer besseren Welt und der eigenen Resignation ab. Wiederum andere sehe ich mit einer antiidealistischen Konsequenz aus diesem Konflikt heraustreten und sagen, dass die Ungleichheit für unser Wohl ruhig so bleiben soll und der Regenwald (als aktuelles Beispiel) ruhig abgeholzt werden soll. Man kann zumindest diese Konsequenz respektieren.

Gerade lese ich einen sehr interessanten Text, der mich sogar sehr verblüfft. Diesen Text möchte ich, obligatorisch in einen Blog verpackt, zur Weihnachtszeit hier präsentieren. > SZ: Es geht nicht um viel. Aber um alles. Eigentlich ist es kein weltbewegender Text. Für mich ist aber ein Zitat ziemlich interessant: 


"Verblüffend, wie viel Häme »Gutmenschen« herausfordern.

Genau das ist mir auch schon öfter aufgefallen. Und zwar, dass man als Idealist, der es mit seinen Wünschen nach einer besseren Welt ernst meint, eher verhöhnt wird. Und wenn schon bei dem einen oder anderen viel naive Tagträumerei dahinter steckt, ändert es etwas an der Richtigkeit? Auch die folgenden Fragen sind für mich zentral, berechtigt und für jeden in den Raum geworfen: 

"Wenn jeder von uns nur ein bisschen was beiträgt, ist die Weltarmut so gut wie beseitigt. Also: Was hindert uns daran?" 
"Was kann unsereins schon tun?" 
"Wie viele gute Gründe finde ich, es nicht zu tun?"
 

Man kann mit gutem Grund zweifeln, ob Spenden was ändern, ich zweifle auch daran. Nur wenn ich mir die Geschichte der Familie in dem Text durchlese und vorstelle, was es für Auswirkungen hätte, wenn alle oder die Hälfte aller Wohlhabenden - oder weiß der Geier wie viele, spielt keine Rolle - dem Vorbild dieser Familie folgen würden und alles, was sie im Grunde nicht bräuchten in Afrika oder anderen Entwicklungsländern oder anderswo für eine bessere Entwicklung investieren würden, dann fällt es mir auf mal leichter zu glauben, dass es eben doch möglich ist, etwas an den Missständen der Welt zu ändern. Vorausgesetzt, dass das Geld sinnvoll und richtig eingesetzt wird. Das ist wieder ein anderes Thema, der als zweiter Schritt folgt und auf Seite 3 angesprochen wird. Damit werde ich mich selber noch eine Weile beschäftigen...

Mit diesem Blog will ich all den aufrechten, mutigen und engagierten Menschen, die sich aus der Häme der Antiidealisten nichts machen, meinen Tribut zollen, in Ehrfurcht und Demut. Denn im Grunde predige ich immer noch mehr als ich handele. Allen voran Warren Buffet und dieser Kravinsky sind ja ziemlich cool. =D


Erlaubt oder nicht? Knigge für Nachbarn - Kopie vom 27.8.2011

Nachdem ich in letzter Zeit einige Nachbarschaftsstreitereien ausdiskutierte und auch miterlebte, gibt es da eine gewisse Gesetzeshörigkeit, die ich in manchen Fällen für unausreichend und undiplomatisch für ein gutes Miteinander halte. Die meisten zeigten zum Glück im Umfeld eine vorbildliche Einstellung. Trotzdem erlebe ich oft genug, gerade im privaten Umfeld, eine fragwürdige Haltung zu solchen Problemen. Nicht selten auch radikal, stur und mit männlichen Macho-Normen.

Ich verstehe nicht, wieso immer in Gesetzesbücher geguckt wird, um zu wissen, was man in der Gesellschaft darf und was nicht. Dabei bin ich froh in einem Rechtsstaat zu leben, ehrlich! Nur wird es auch manchmal mit dieser "Paragraphenreiterei" so übertrieben, dass dabei gar nicht mit Blick auf die individuellen Umstände und Mitmenschen mitgedacht wird. Diese können von einem noch so guten Gesetzesbuch nicht immer optimal berücksichtigt werden. Als Philosoph könnte man sagen, dass man mit einer gehörigen Portion gesundem Menschenverstand mit Verständnis, Rücksicht und Selbstkritik keine Gesetze bräuchte.
Im Fall einer geplanten Party, bei der man schon im Vorfeld einen gewissen Störfaktor mit Lärmbelästigung einkalkulieren kann, liegt es für mich nahe, sich mit den Nachbarn rechtzeitig kurz zu schließen. Am besten noch, bevor man sich festlegt, die Nachbarn anhauen: "Hey, pass auf, ich plane da eine Geburtstagsfeier/eine Gartenparty, die spät und etwas laut werden könnte. Wie sieht's aus, gibt es da eurerseits Einwände?". Wenn der Nachbar dann zum Beispiel sagt: "Oh, am Wochenende übernachtet unser Enkelkind bei uns und der muss in dem Alter früh ins Bett. Das Wochenende darauf sind wir wieder alleine!" und man noch keine Einladungen verschickt hat, wäre die Kommunikation optimal verlaufen. Um auf sicher zu gehen, lädt man sie aus reiner Kulanz und Geste mit ein, quasi zur Besänftigung. Wenn schon Lärm ist, kann er dafür mit etwas Essen und Trinken entschädigt werden. Und selbst wenn nicht, dann zeigte man zumindest den guten Willen und die Bereitschaft, es vis-a-vis und a priori zu klären, statt posthum und advocatus-a-advocatus (also über Anwälte).


Falls an dem guten Willen mancher Nachbarn gezweifelt wird, kann ich nur sagen, dass das auf Gegenseitigkeit beruht. Das Verständnis und die Rücksicht müssen bei einigen auch vorher von einem selbst demonstriert werden. Ich hatte vorher auch tyrannische Nachbarn, die wenig beliebt waren, vom Gartenzaun alles und jeden auf noch so kleine Belanglosigkeiten hin ankeiften (sogar spielende Kinder) und sich auch an völlig ordnungsgemäß parkende Autos vergriffen (ich hatte eines Morgens mal Erde auf der Motorhaube...). Und auch die konnte ich mit meinen Prinzipien nach ein paar Jahren "besänftigen".
Als ich eines Tages in einem der letzten harten Winter wieder Schnee in der Einfahrt schippte und dabei mich nicht weiter drum kümmerte, dass einzelne kleine Schneebröckchen (mehr waren es nicht) durch den Zaun auf Nachbars Grundstück purzelten, war die Ka*** wieder am dampfen und ich hörte die alte Frau wieder krächzen und keifen. Ich ignorierte sie aber nicht und fing auch nicht an, hirnlos zurück zu feuern (wie es meine Freunde und Eltern raten), sondern nahm sie in ihrem Anliegen ernst und fragte, in ganz sachlichem und freundlichem Ton nach, warum das denn so schlimm sei. In ihrer Überraschung musste sie sich erst mal wieder fangen, bis ich den Grund genannt bekam, dass die Salzreste den Baumwurzeln schaden könnten. Das klingt zwar ziemlich vorgeschoben, doch das interessiert mich auch nicht näher. "Meinetwegen" dachte ich. Das ist ja alles noch im Rahmen des tolerierbaren, worauf man Rücksicht erwarten bzw. entgegenbringen kann, wenn es denn argumentativ entgegengebracht wird. Geht doch!
Auf jeden Fall merkten die Nachbarn mit der Zeit, dass man mit mir auch reden kann. Seither waren die richtig freundlich zu mir, hielten Smalltalk und waren sogar nett zu meinen Besuchern. Ziel erreicht!
Manche halten es dagegen für die vorbildlichste Reaktion, in solchen Situationen zu sagen "Leck mich am Arsch!" oder einfach auf stur zu schalten und zu ignorieren. Damit fächert man dem Feuer aber nur noch mehr Sauerstoff zu. Irgendwann rollen Gartenzwerg-Köpfe, fliegen Farbbeutel an die Hauswände und Reifen werden aufgeschlitzt. Dann rollen, nach anfänglich harter, cooler Fassade und falschem Stolz, die Tränen und irgendwelche Gartenzaunschlichter (womöglich von RTL2) rücken an. Dieser Stolz und diese verständnislose Unnachgiebigkeit - lächerlich.


Also egal, ob man mit seiner persönlichen Absprache scheitert oder nicht: man sollte es auf jeden Fall probieren, um seinen guten Willen für gute Nachbarschaft zu demonstrieren und anzubieten. Die meisten werden sicher froh darum sein und auf diese zwischennachbarliche Kommunikation künftig einsteigen.
Rücksicht, Verständnis > Paragraphen. Letzteres hilft nur noch, wenn zuvor beide Parteien im Dialog endgültig scheiterten.

Gedanken zu Idealen, Prinzipien und ihrer Umsetzung - Kopie vom 11.2.2011

"Gutes tun ist wie Urinieren in eine schwarze Hose. Gibt ein warmes Gefühl, aber niemand bemerkt was."
Guter, passender Spruch. Leider wird dieser Umstand von den meisten Menschen meinen Erfahrungen gemäß als Vorwand genutzt, selber nichts besser zu machen. Die Faulheit der Anderen wird zum Vorwand, seinen eigenen Arsch nicht in Bewegung zu setzen. "Sollen die doch machen. ...Die machen ja auch nichts ... Sollen andere doch erst mal damit anfangen...". Wo man auch hinsieht; immer die gleiche Haltung und Einstellung eben wegen diesem resignierenden, ansteckenden Fatalismus, der in einem Teufelskreis mündet. Ich kenne das selber nur zu gut.
Oft ist man sich auch zu schade, für Ideale alleine einen Zacken aus der Krone zu brechen, weil man auch nicht als törichter, blauäugiger Narr ausgenutzt werden möchte. ... Na und? Ich mache beispielsweise meine Arbeit, bei der auch Mithelfen vorausgesetzt wird, nicht für Kollegen, sondern für mich und meinen Arbeitgeber (im Klartext: für mein Geld). Ist mir doch völlig wurscht, ob die sich revanchieren! Wenn Andere schlechtere Prämien, Führungszeugnisse und dann auch schlechtere Wettbewerbsfähigkeit auf dem freien Markt haben, dann freue ich mich über diese Gerechtigkeit und meine bessere kausale Weitsicht in diesen Dingen.

Begreift man dieses dumme Prinzip der Vorwände einmal voll und ganz - diese Katze, die sich in ihren eigenen Schwanz beißt - kann man sich ohne schlechtem Gewissen kaum mehr mittreiben lassen. Daher lebe ich zumindest in ein paar Dingen meine Ideale und mein Pflichtbewusstsein ohne Rücksicht auf mögliche Sinnlosigkeit.
Auf alle großen Probleme kann man seine Lebensweise selbstverständlich nicht umstellen. Das ist für mich aber kein Grund, es gar nicht zu probieren. In meinem Fall: für die Menschen tue ich nur so viel, wie ich tun muss, helfe, wo es mir nur notwendig erscheint (Zivilcourage, Bürgerpflichten wie Schneefegen - was ja auch nicht mehr selbstverständlich für alle ist). Ansonsten lasse ich auch mal Arschlöcher, die es aus meiner Sicht nicht anders verdient haben, in ihr Unglück laufen und habe dafür das größere Bedürfnis, mehr für die Umwelt zu tun. Mal sehen, was ich wie, wo und wann tun und letzten Endes erreichen kann - was dabei rumkommt steht dann immer auf einem anderen Blatt geschrieben.
Wenigstens kann ich dann sagen, dass es an Ethos und Konsequenz nicht völlig gemangelt hat. Dann singe ich lieber mit den Ärzten: "Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist, wie sie ist. Es wäre nur deine Schuld, wenn sie so bleibt." Wie soll ich mir sonst so viel Kritik an der Menschheit erlauben können, wenn ich selber keinen Deut besser bin?

Wenn man einen Ethos nicht nur zur Zierde in höheren und öffentlichen Kreisen tragen möchte, bedarf es im Alltag mehr Gleichgültigkeit gegenüber Meinung und Ignoranz Anderer. "Selbstlosigkeit" wird in diesem Zusammenhang oft genannt, doch das Wort ist irgendwie verwirrend. Wer sich selbst treu bleibt und Rückgrat zeigt, ist alles andere als "selbstlos", oder nicht? 



Update:

Ein paralleles Beispiel zur Arbeit ist noch gar nicht so lange her. Wir hatten im Dezember Rekordschnee und das Schneefegen vor dem Haus und zu den Haustüren hin obliegt der Verantwortung des Hausbesitzers, die er auf seine Mieter übertragen kann. So steht es afaik im BGB. Tut der Vermieter dies nicht ganz explizit, ist das für die Meisten ein Freifahrtschein zum Faulenzen. Wieder das Prinzip "Wenn die anderen Hausparteien das nicht machen, mach ich das auch nicht!". Ich verstehe diese Haltung nicht. Was interessiert mich, was andere machen?
Vorweg sei unsere Wohnsituation dazu erklärt. Wir haben neben dem Fronteingang noch zwei Nebeneingänge. Einer davon führt zu meiner Wohnung hoch und der andere links unten daneben gehört zu einer Mitbewohnerin, die schon über 80 und daher schon sehr gebrechlich ist. Ihr kann man das Schneefegen freilich nicht mehr zumuten. Soweit denke ich dann mit und ergreife daher von selber Initiative. Das nennt man wohl eher Verantwortungsbewusstsein als Pflichtbewusstsein. Da spielt es zunächst erst mal gar keine Rolle, ob der Mirgegenüber diese Arbeit mit mir teilt. Ansprechen darf man es dann auch.
Außerdem will ich es nicht drauf ankommen lassen, falls sich dann wegen ungeschippter und ungestreuter Zuwege wirklich jemand was bricht und den Hausbesitzer verklagt. Wer gibt mir die Garantie, dass ich nicht trotzdem rechtliche Konsequenzen mit zutragen habe oder der Vermieter mich indirekt seine Folgen meines Versäumnis spüren lässt? Auf jeden Fall stehe ich dann nicht gut da.
Und dann ist da noch ein ganz wichtiger Aspekt. Übersieht etwa jeder, für wen man diese Arbeit eigentlich auch mit macht? Ja, genau, man nutzt die Wege doch auch selber. Soll ich aus irgendeiner Faulheit und Borniertheit heraus mit festen Winterstiefeln täglich durch kniehohen Schnee waten und bei Glatteis es mir selber unnötig schwer und gefährlich machen?

Somit gehört zu diesem Pflichtbewusstsein eigentlich nicht mehr als Streben nach Eigennutzen und Egoismus. Man muss nur fähig sein, kausale Gedankengänge weiter zu stricken über das Jetzt und Hier hinaus.
Das alles betrifft weitaus mehr Beispiele als das Schneefegen. Selbst wenn kein Eigennutzen in anderen Situationen erkennbar ist, kann man unter Umständen vielleicht die Hilfe anderer erwarten, wenn die eigene vorangegangen ist. Wieder mein Prinzip der Gegenseitigkeit: man darf nicht mehr von Anderen erwarten, als man selber bereit ist zu geben. Das ist eines meiner Prinzipien statt blinder Menschenliebe, das hinter meinem Handeln steht - ein kleiner, aber feiner Unterschied.   



 

Fronten der Subkulturen: Nerds und Hipster - Tagebuch vom 5.12.2012

Der Großteil der Leute, die sich Geeks, Freaks oder Nerds schimpfen, sind gar keine. In meinen Augen jedenfalls nicht. Häufig sehe ich auf den Bildern zu diesen Profilen stattdessen anstrebende Model in Messebabeaufmachung oder in ziemlich prallen und üppigen Cosplay-Fetzen.
Damals waren wir mit unserem Gameboy, Sega, NES oder SNES noch eine Randgruppe, heute ist diese Unterhaltungsbranche eine der größten überhaupt und hat TV und DVD angeblich längst überholt. Moderne Heimspiele-Hochleistungskomputer mit Headset, riesigen Internetnetzwerkgemeinden und 3D-Actionwelten stehen doch in jedem zweiten Haushalt von jungen Menschen. Wenn man ein Freak in einer Sache sein will, muss man sich da nicht auch exzessiv und fast ausschließlich mit dieser Sache beschäftigen?
Wie die Definition dessen auch sei. Ein gefragtes Erotikcosplaymodel wird wohl kaum in diese Sparte fallen. Vielmehr denke ich beim Lesen dieser Selbsttitulierung immer an Mimikry; also sich mit fremden Federn schmücken, um sich in diesem Fall damit eine gewisse Amnestie für seine freizügige und, klassisch formuliert, frivole Luderaufmachung zu verschaffen. Und natürlich, um sich bei derartigem Zielpublikum mit Sympathie zu verkaufen. Darüber scheint hier und da im Netz ein Konflikt zu entstehen: 


> Fake Geek Girls? (Ich habe das Video nicht richtig geschaut, nur aus dem Zusammenhang rauskopiert.)


Zitat von jemanden auf Facebook:

"I hate people calling others fakes. I happens in all subcultures. Comments like "you're not goth enough", or "you're just faking geekdom for attention" and it happens all over. These are just people that are so damn pretentious they feel they need to kick others down to keep themselves all high and mighty. This video is great, and it's good to hear that hypocrite being called out on his dumbf**kery."

Irgendwie erscheint es mir nun albern und kindisch. Ich muss den Kommentatoren schon Recht geben. Rational stimme ich denen zu. Emotional bin ich hingegen immer noch etwas parteiisch.
Auch wenn meine obige Einstellung zu harsch formuliert ist, soll das hier kein (Gegen-)Angriff darstellen. Nur eine Klarstellung stellvertretend eines Denklagers. Und da ich es sonst auch lächerlich finde, über so etwas zu streiten (ich mag das Cosplay-Kram von den Leuten ja auch!), schreibe ich hier nur für mich bzw. im kleinen Rahmen dieses Forums, was mir dazu spontan und philosophisch betrachtet durch den Kopf ging. Wie immer in der Hoffnung, dass es Menschen gibt, die mich beim Lesen dieses Beitrages verstehen :-).


Gedankenauszug
:

Verehrte Menschen von der Sonnenseite des Lebens!*
Wir, die in Schulzeiten von euch Schönen, Coolen und Beliebten zumeist ausgegrenzt wurden, hatten seit jeher immer Verständigungsprobleme; Mühe, uns zu definieren und uns nachvollziehbar zu machen, was wir sind und warum wir so sind, wie wir sind. Lange Zeit der Reflexion beanspruchte es manchmal, einen Begriff bzw. eine Bezeichnung zu finden, die uns in genau jenen Eigenschaften kollektiv beschreibt, die dafür verantwortlich sind, dass wir ausgegrenzt wurden. Bezogen auf die Schulzeit beispielsweise das Aussehen; später im Erwachsenenleben die Ausstrahlung und die durch dauernde Ausgrenzung fehlende soziale Kompetenz.

Wir sind froh, wenn wir einen Begriff für unsereins gefunden haben, unter dem wir uns vereinigt fühlen und uns beim Namen nennen können, um in Gesprächen für Klarheit zu sorgen, was gemeint ist. Doch wenn ihr, die in diese Rolle, gleich ob "Geek", "Freak" oder "Nerd", nun mal GAR nicht passt, euch in diese Rolle reinmogelt, getarnt mit Statussymbolen und Modeaccessoires nach dem Mimikry-Prinzip, dann höhlt ihr diese Begriffe aus und verzerrt ihre Bedeutung, mit der wir uns identifizieren konnten. Das führt nicht nur zu Missverständnissen. Es gibt anderen Leuten den Eindruck, dass ein Freak, Nerd, Geek oder was auch immer, ebenfalls Attribute hat, die ausreichend sind, leicht Anschluss in der Gesellschaft zu finden.
Dabei mussten wir uns bisher schon mit genügend zwar prinzipiell richtigen, aber dennoch verständnislosen Vorwürfen konfrontiert sehen. Dieses Mimikry hilft wenig dem Verstehen um unsere Positionen. Macht euch nichts vor hinsichtlich der Gründe, die dafür sorgten, dass ihr und wir auf unterschiedlichen Seiten des Schulhofes standen. Ich fange doch auch nicht an, trotz meiner nicht vorhandenen Maltalente mich als Picasso zu bezeichnen oder umgekehrt trotz eines großartigen Rechtschreibtalentes* mich als Legastheniker zu bezeichnen. Wenn mir derartiges nun viele Menschen gleichtäten, wie stünden dann wie wahren Legastheniker da? Denkt mal darüber nach!

Mit freundlichem Gruß
 


* Ich habe mich nur in diese Rollenzuweisung eingeordnet, um gezielt über diese Aspekte zweier ausgesuchter Standpunkte schreiben zu können. * Ein überragendes Talent fiel mir an dieser Stelle nicht ein, weshalb das ausgesuchte Talent nur irgendein Beispiel ist.



Schlussfolgerung:
Es ist für beide Seiten unter den Erwachsenen Zeit, sich versöhnlicher zu zeigen. Sonst verhärten sich auf beiden Seiten die Intoleranz und überall flammen "Flame-Battles" auf 9GAG und FB auf.
Das muss ich mir besonders zu Herzen zu nehmen, weil ich seit einiger Zeit schon feststelle, dass ich mit meiner Gesellschaftskritik zu unausgewogen bin. Ich sollte als Kritiker ab jetzt mal Urlaub machen! Und im nächsten Jahr mache ich dann mit neuen Vorsätzen meinen privaten Blog auf, vermöge meiner noch unausgereiften html-Kenntnisse.



Die Herrschaft der multimedialen Technik - Tagebuch vom 12.10.2012

Was ist bloß mit den Menschen los? Das Zeitalter der multimedialen Verknüpfung brachte die Umkehrung darin, dass die Technik nun den Menschen beherrscht und nicht mehr umgekehrt. Einige merkwürdige Dinge stechen dabei als zeittypisch hervor, die ich nicht nachvollziehen kann:

- Ich werde von bislang unbekannten Leuten aus dem bevorstehenden Modul auf Facebook geaddet, worüber ich mich natürlich freue. Doch dann in real wollen sie nichts mit mir zu tun haben und scheinen mich bewusst zu ignorieren. Warum zum Geier nehmen die mich dann erst auf Facebook auf? 

 
- Wenn man dann Leute von der Facebook-Liste löscht, zu denen man gar keinen Kontakt mehr hat oder der Kontakt von der anderen Seite gemieden wird, ist der Aufschrei groß. Überhaupt jemanden von dieser heiligen Liste zu löschen gleicht ja schon einem Sakrileg. Warum? Ich will nur Leute auf einer Freundesliste, die ich real kenne, die mich nicht ignorieren und mit denen ich wenigstens ab und an mal Kontakt habe - das nur als Grundprämisse.


- Für scheinbar alles wird das Iphone genutzt (in anderen Zusammenhängen auch andere Geräte). Das ist manchmal merkwürdig. Zum Beispiel neulich, als wir in einer Einführungsveranstaltung in der neuen Gruppe zusammen saßen. Der Tutor schreibt seinen Namen, Emailnummer und einige Kursinfos an die Tafel. Ich hole in gewohnter Manier Kollegeblock und Kulli aus der Tasche und schreibe ab. Dann sehe ich auf, mich um und stelle fest: du bist verdammt nochmal der einzige hier mit Block und Kulli. Alle anderen, wirklich ALLE, saßen dort mit Iphone am tippen. 


- Wirklich kurios ist auch eine Art Trend, sein Essen zu fotografieren. Wie eine Art Tischgebet ein technisches Zeremoniell vorab? Will man damit auf Facebook seine Wertschätzung des Essens demonstrieren? Machen die das auch auf Klo? Ich verstehe die heutige Generation nicht mehr. 


- Und schon letztes Jahr schrieb ich irgendwo über die sonderbarste Sonderbarkeit des heutigen Zusammenlebens, bei der junge Menschen überall nur noch mit ihren Handies kommunizieren, auch wenn sie im gleichen Raum, Abteil oder Mensa sitzen. Wie Zombies laufen die Leute starrend auf ihre Bildschirme durch die Welt. Da bin ich lieber "altmodisch" (laut der Telekom), weil ich ein Nokia 6210 will und kein Iphone. 




Ein dröges Making of meiner Erkenntnisse (Aphorismen) - Tagebuch vom 3.5.2012

...oder Dinge, die niemanden interessieren. Nach dem gestrigen Radiointerview mit einem Philosophen weiß ich aber, dass auch Andere eine ganze Stunde über ebenso belanglose Themen reden/schreiben können.

Vorwort:
Jahrelang beschäftigte ich mich immer wieder mit scheinbar völlig lapidaren, trivialen Begriffsdefinitionen. Im aktuellen Fall: "Was ist Weisheit? Wo ist der Unterschied zur Intelligenz?".
Nach etlichen Jahren an reflektierter Alltagserfahrung komme ich in vielen der Themen, die mich beschäftigen, auf endgültige Ergebnis, die ich seither nicht widerlegen oder weiter korrigieren konnte. Ich schaffe es oft, die ausschweifenden Kontemplationen auf zentrale, fundamentale Definitionen in nur wenigen Sätzen zu komprimieren. Unabhängig von dem, was im Duden oder auf Wikipedia steht. Oftmals deckt sich das aber auch, wie meine Definition von "Philosophie" als "Liebe zur Wahrheit" oder etwa "Was ist Zeit?" (bloß dass ich bestreite, dass Zeitreisen möglich sind - dazu gibt es ein ausführliches Diskussionsthema in meinem Stammforum). Da Wörter nur abstrakt sind und deren Bedeutungen im Grunde beliebig wählbar sind, muss ich aus den Erfahrungen auch herausfiltern, was ursprünglich hinter diesen Wörtern für eine Bedeutung gedacht war und welche am sinnvollsten in der Gegenwart ist.
Jetzt stellt sich die Frage, warum ich diesen langen Pfad, den ganzen Müßiggang mit dieser theoretischen Materie auf mich nehme, wenn ich am Ende etwas erhalte, das ich ebenso gut in wenigen Minuten auf Wikipedia oder im Duden erhalten könnte.


Grund 1: Ich behaupte, es ist nicht dasselbe, es nachzulesen und es selber zu begreifen! Es ist genau so, als wenn ich in Physik ohne Verständnis der Materie eine Formel zur Berechnung einer Aufgabe nachschlage. Ich kenne dann die Formel und deren Definition, doch automatisch verstehen tue ich diese deshalb nicht. Die gesamte Herleitung, das ganze Ausmaß der Bedeutung in verschiedenen Alltagskontexten begreift man nur durch ein eigenes Studium des Physikstoffs. Man kann Physik ebenso studieren wie das Leben in diversen Aspekten. 

Grund 2: Man nutzt täglich viele Wörter, ohne sich bewusst zu sein, was sie eigentlich ab initio bedeuten. Damals wusste ich z.B. nicht mal eine Antwort auf die Frage "Was bedeutet "relativ" nun eigentlich?". Wie an unserer Uni oft gesagt wird, versteht man etwas erst, wenn man es auch anderen erklären kann. Oft stecken mehr Bedeutungen in den Wörtern als man glaubt. In der Werbung hört man oft "ergonomisch", ohne dass die meisten wissen, was das bedeutet. Wie oft wurden Menschen als "dumm" abgestempelt, die eigentlich nur naiv, unvernünftig, ungebildet, charakterlich zurückgeblieben oder nur in einer bestimmten Art und Weise dumm waren? Was hat "asozial" für einen Bedeutungswandel von "dissozial" hin zu "arm/unkultiviert" hin erfahren? Es ist also etwas Haarspalterei und die "Liebe zur Wahrheit", die mich mit so trivialen Dingen lange beschäftigen lässt. Es beugt Missverständnissen im Sprachgebrauch ebenso vor wie Vorurteilen Mitmenschen gegenüber. Nachvollziehen können es vermutlich nur wenige Menschen.

Grund 3: Es ist auf jeden Fall interessanter als Fußball und manch andere Dinge wie Mechanik (also von wegen, ich hätte nichts "Besseres" zu tun) ;-).
Eigentlich bringt es deshalb wenig, wenn ich meine Erkenntnisse so wiedergebe wie hier. Genauso wenig, wie es etwas bringt, Philosophie nur zu studieren, in dem man sich das Wissen daraus nur aus Büchern oder Enzyklopädien aneignet. Ich tue es trotzdem, also meine letzten Schliffe in der Frage "Was ist Weisheit und was genau der Unterschied zur Intelligenz?" posten. Auch wenn das Ergebnis unfassbar banal klingt.



Dazu ein paar alte, passende Zitate:
# Menschen, die Philosophie nur aus Büchern erlangten, sind für mich keine wahren Philosophen, nur Gelehrte. A propos: Passendes dazu im Brockhaus Philosophie unter "Eklektizismus". Andererseits lässt sich kaum etwas verarbeiten, das nicht schon von anderswo aufgegriffen wurde. "Die Prämisse jeder auf Rationalismus beruhenden Konklusion ist Empirismus". Also ist absolut autotelische Philosophie sowieso nicht möglich.

 

# Erkenntnisse erfolgen nur von innen/einem selbst heraus, aus der entsprechenden eigenen Erfahrungen und Reflexionen. -> Empathie. Rein theoretische, akademische Philosophie ist quasi die Theorie des Lebens, in der der Erkenntnisgewinn und die Verarbeitung von Erfahrungen vorgekaut werden. Selber Erfahrungen zu reflektieren ist wie Aufräumen des Informations-Chaos im Kopf; kategorisieren, definieren, tausend Gedanken auf eine kleine Formulierung treffend zu komprimieren, aus Gedankenfragmenten wie mit Klötzchen ein Weltbild aufbauen,...
 

# Philosophie ist eine brotlose Kunst geworden. Dabei vergisst man, dass sie in den meisten Bereichen die Basis war, sogar in der Mathematik. In Recht, Politik und Wirtschaft sowieso. Wer hätte gedacht, dass Mathe auch in gewisser Weise als Geisteswissenschaft gelten kann? Definitionen und Beweis-Theorie säumen diesen Raum. Zahlen haben zwar einen Wert, aber ohne Kontext keine Eigenbedeutung, Wörter dagegen keinen Wert, aber auch ohne Kontext eine Eigenbedeutung.
 

# Das Abitur ist oft wie ein geistiges Korsett. Kaum ist man aus der Schule raus, lässt die reflexive Haltung nach. (auch in Punkto Inspiration, Kreativität und Eigeninitiative. Alles extrinsisch motiviert?)
 

# Die intellektuelle Welt kann eine genauso schwachsinnige Scheinwelt sein wie die anderen auch. Sei es als Realitätsflucht oder als Schutz vor Minderwertigkeitskomplexen.
 

# Trivialweisheiten sind für die alltägliche Realität die bedeutendsten Weisheiten! Auf dieser Basis baut vieles auf. In Mathe ist man auch erst gut, wenn man die Grundrechenarten richtig versteht.
 

# Intelligenz sorgt für Kurzsicht und Weisheit für Weitsicht. -> Mein Beispiel mit dem Mathematiker/Physiker, der mit der Nase vor dem Bild die Rasterpunkte im Durchmesser, Dicke, Logarithmus densitometrischer Farbdichte, Abstand und Moirefrequenz misst, während der Philosoph das Gesamtbild aus Entfernung betrachtet, das dabei entsteht, und alle inhaltlichen Aspekte auswertet. (Das hier wurde mir oft in Physik bewusst, als ich Fächer dieser Art mit meinen persönlichen Stärken verglich. In empirischen Bereichen muss man nichts erst nachmessen, um etwas "zu Tode zu analysieren" zu können. Wegen dieser leichteren Alltagsanwendbarkeit mag ich Physik und Mathe nicht so sehr wie Soziologie und Psychologie).

 
Endgültige Definition für Weisheit: Weisheit ist die Summe reflektierter Erfahrung - Punkt.
Jemand mit viel Erfahrung, der diese kaum reflektiert, kann genauso weise sein wie jemand mit wenig Erfahrung, der diese gründlich reflektierte. Darum sagt man auch "Alter schützt vor Torheit nicht". 

Gegenteil: Naivität (ist mir eben erst aufgefallen. "Unweise" passte als Gegenteil nicht wirklich). Und wie grenzt man nun Reife von Weisheit ab? Auch da habe ich schon Kriterien für. Ich behaupte mal, Reife zeigt sich mehr im Verhalten nach außen.

Eine spontane, stümperhafte Definition von Intelligenz: Intelligenz ist die Leistungsfähigkeit aus Kurzzeitgedächtniskapazität, schnellem, zielorientiertem und flexiblem Denken. Aus diesen Eigenschaften können sich verschiedene Arten unabhängig voneinander ausprägen (Kreativität, Logik, visuelle, mathematische, sprachliche, musikalische, handwerkliche, etc.).
Gegenteil: Dummheit.
(Viele nennen mich zu Unrecht "intelligent". Weisheit konnte ich mir immerhin mit kleinem "Arbeitsspeicher" und "langsamer Leitung" anreichern).
 


Schlusswort:
Ich habe meine Definition nicht mit Wiki oder Duden verglichen. Etwaige Unterschiede schließe ich nicht aus. Für mich sind diese hier aber im Alltagsgebrauch wasserdicht genug. Oftmals existieren in verschiedenen Wissenschaften verschiedene Definitionen parallel zueinander. Von daher halb so wild. Zumindest kann ich diese Wörter nun nach dieser ausgiebigen Wortklauberei in bewusster Abgrenzung zueinander und mit klarerem Bewusstsein verwenden :-).

Reflektion über mein Verhältnis zu Videospielen heute... - Tagebuch vom 5.3.2012

...oder ein Abschiedsbrief an ein altes Hobby?

Seit ich vor etlichen Jahren im Internet aktiv wurde und mit Beruf und Fortbildungen allerhand um die Ohren hatte, kam das exzessive Zocken glücklicherweise für einige Jahre zum Erliegen. Jahre später, auf die 30 zugehend, habe ich aber gewaltige Mühe, wieder den Einstieg zu finden und mich für die Next-Generation zu begeistern. Ich erzähle warum, damit man mir auf meine Präferenzen hin Spielevorschläge geben kann und ihr mich eventuell nachvollziehen könnt - vielleicht bin ich ja doch nicht alleine? 


Ich war noch nie der Leistungsspieler, hatte damals schon mehr Freude daran, alles (z.B. im Herrenhaus) so gründlich es ging und ohne Zeitdruck auf Items und stroyrelevante Dinge zu untersuchen, genieße (z.B. in Secret of Evermore) lieber die Atmosphäre, knacke gerne Rätsel, ein paar leichte Kämpfe zur Abrundung sind auch ganz okay. Alles ruhig, kompakt und vom Rahmen her überschaubar. Klassische Action-Adventure, Action, Fun-/Sportspiele (SSX) und klassiche RPGs bildeten mein bevorzugtes Genre. Action ersetze ich heute lieber mit reinen Adventures. Shooter und alles in diese Richtung waren dagegen schon immer tabu, null Chance.
Ab der PS2 hat meine Begeisterungsfähigkeit zunehmend nachgelassen, nachdem Fortsetzungen wie MGS2, SH2, FFX mich inhaltlich enttäuscht haben. Mit den ganzen Fortsetzungen wurde auch nichts neues mehr geboten. Besonders in Tekken heißt es jetzt: kennt man einen Teil, kennt man alle. Mega Man, Gran Turismo,... - irgendwann kennt man alles im Prinzip. Da ist es ganz normal, denke ich, dass die Begeisterungsfähigkeit nachlässt. Ihr glaubt nicht, wie überrascht ich war, als ich in Code Veronica den ersten Zombie auf der Insel traf (im Gegensatz zu RE1).

Dennoch habe ich das Hobby nie abgeschrieben, suchte und fand auch noch einige Ausnahmetitel, die mich ab der Zeit noch richtig fesseln konnten. Beispiel: Metroid Prime 1 (der Ausnahmeshooter für mich - Teil 2 war mir wieder viel zu schwer), Zelda TP, SSX3, Heavy Rain, auch Tomb Raider Underworld war noch okay. Der Anteil an Kämpfen war da für mich passend, für Fans dafür zu wenig. Für die PS3 finde ich nun seit ein paar Jahren aber fast keine interessanten Titel mehr für mich. Auf zwei Dinge lege ich grundlegenden Wert. 


Erstens:
Aufmachung für ein Ü-30-Publikum. Also keine oberkrassen, protzigen Checker-Poser-Typen wie hier: > obligatorischer Schulterblick - das meine ich mit Zielpublikum "männlich, 16-25". Auch bitte keinen Proleten-Dante (damals habe ich Devil May Cry noch mit Begeisterung gespielt!), erst Recht keine Bayonetta, auch keine übertrieben aufgepimpten Orks wie in WoW. Lieber authentisch gestaltete Menschen wie hier: > Abenteurer, > Detektiv, > Familienvater.



Zweitens:
Es soll nicht zu schwer sein und lieber nur wenig Action und Geballer (auch wenn's langweilig klingt^^). Wie oben schon erwähnt bevorzuge ich Atmosphäre, spannende Story/Plot, Rätsel, Erkundungsmöglichkeiten ohne Zeitdruck oder Ablenkung, gerne auch freie Welten, aber alles im Überschaubaren. Leider wurden Spielewelten jedoch immer gigantischer, komplexer und umfangreicher (mind. optisch). Für jemanden, der buchstäblich jeden einzelnen Stein umdreht und nur 1-2 Stunden pro Woche spielt, ist so eine Welt nichts. Ein wenig Fantasy kann auch okay sein, wenn es originell und anspruchsvoll ist und nicht primär an diese Zielgruppe "männlich, 16-25" gerichtet ist.
Wenn schon gekämpft wird, dann nicht ständig unter Zeitdruck, nicht mit dauernden Verfolgungsjagden, nicht mit unendlich nachrückenden Gegnern und lieber einem Autoziel-/Lock-System wie in Zelda TP oder RE1. Mann, bin ich wählerisch, ich weiß ;-).

- Nun die Überlegung, was da für mich passen könnte. Die meisten MMORPGs reizen mich nicht so sehr. Fast alle sind vom Grundaufbau her gleich, das stört mich. Und FF hat sich zu sehr verändert, so dass ich lieber Teil 6-9 im Herzen treu bleibe. GW und Dragon Age hätten mich schon interessiert. Aus Zeitgründen muss ich da leider passen. Vor allem wegen der Suchtgefahr. Und Beat'em'ups und Rennspiele sind so weit ausgelutscht für mich.
- Da wäre dann Uncharted 3 und L.A. Noire, das für mich wegen der reiferen Aufmachung vielversprechend wirkte. Die Titel versprechen eigentlich nicht zu viel. Uncharted fängt, abgesehen von ersten Schlägereien und Verfolgungsjagden, wie ein Tomb Raider an mit langen Strecken zum Erforschen und Kletter-Rätseln. Doch dann tauchten immer wieder und immer mehr Busse mit schießwütigen Agenten auf. Ich, an 2D-Steuerungen ohne Joystick noch gewohnt, bin da schon überfordert und treffe nicht mal einen Agenten auf 2-5 Meter Entfernung im freien Schussfeld vor mir. Das frustriert dann natürlich. Ansonsten gebe ich dem Spiel trotzdem eine 2. L.A. Noire ist wie ein GTA; mit einer Steuerung, die ich nicht für meine Gewohnheiten umstellen kann. Es ist beim Autofahren und der Joystik-Einstellung, als müsste ich einen Aufsatz mit links schreiben. Mit dem Schiessen tue ich mich da sowieso schon schwer.
- Dann kam der nächste langersehnte, vielversprechende Titel ins Haus: SSX 4. Die Aufmachung ist richtig geil und versprach zunächst viel. Doch jetzt bin ich schwer enttäuscht, weil sie mir den Freeride-Modus genommen haben und eine Funktion, um wieder auf die Strecke zu kommen, ersetzt haben. Was daran so schlimm ist, wenn das Spiel doch sonst viel Neues bietet? Es ist halt so, dass ich lieber zum Entspannen gezockt habe, fast nur im Freeride, einfach abschalten, die Piste runter, Tunnelblick, Schneerausch, hier und da was Einsammeln oder am Rande mal ein Rennen. Es war so, als wenn ich jederzeit im Freibad ein leeres Becken zum Relaxen für mich hatte und die Seele baumeln lassen konnte. Doch jetzt ist jedes Becken nur für Rennen und Meisterschaften offen, kein Nichtschwimmerbecken mehr für mich, um wenigstens vorher gründlich zu trainieren.

Das ist der Punkt, den viele Spieleentwickler heute vernachlässigen: wenn ich von vornherein in einem Rennen (oder Verfolgungsjagd), sei es auch nur in einem einzelnen Areal, Vollgas geben soll, kann ich doch gar nicht erst mal in Ruhe die ganze Umgebung oder Strecke kennen lernen. Da werden Spiele technisch so brillant entwickelt, die Studios und Firmen immer größer und professioneller, und dann kann man das gar nicht alles inspizieren und im Detail schätzen.
Zudem ist es in SSX4 schwerer und gefährlicher geworden, muss sich Gadgets und Panzerungen zum Überleben zulegen und generell auf immer mehr Dinge achten. Spiele werden mir generell irgendwie zu komplex. Schon in MGS3 merkte ich: wenn ein Spiel zu realistisch in den Anforderungen wird, macht es keinen Spaß mehr (MGS3 habe ich daher schon im 1. Level aufgegeben. Es reichte mir schon, dass man sich in MGS2 um die "Abfallbeseitigung" von Soldaten kümmern muss).

Ich begriff an dieser Stelle, dass ich in einem Zwiespalt stecke. Einerseits habe ich Spielgewohnheiten hinsichtlich der Tastenbelegungen und Controller (z.B. Pfeiltasten statt Joystick, Autozielmodus, 2D) aus den 90ern eingebrannt, andererseits haben sich meine Ansprüche und Geschmäcker so weit geändert, dass ich Spiele für Ü30-Spieler suche. Glaubt ihr, es gibt noch ein Spiel, das mich begeistern kann? Hat jemand Ideen? Gibt es irgendwen, dem es ähnlich geht? Dann bitte Hand hoch! Es wäre beruhigend, wenn ich nicht der einzige "Abtrünnige" bin. Wenn nicht, glaube ich schon neue Hobbies gefunden zu haben. :-)